Sonntag, 26. April 2015

Maratonläufer und Leser?

mein aktueller SuB ist überschaubar, dank der Osterferien :)

Zunächst einmal die gute Nachricht: es scheint, als sei das Lesen zu einem neuen Volkssport geworden. Immer mehr Buchclubs werden gegründet, Facebookgruppen diskutieren angeregt über aktuelle Bestsellerlisten und die Barriere zwischen Autor und Leser schwindet stetig. 
Doch wem verdanken wir diese neueartige Lesefreude? 
Ein nicht geringer Aspekt dürfte der Wettbewerb sein, welcher sich in einigen dieser Gruppen/ Foren bemerkbar macht. 

So schön Einladungen zu Lesewochenenden, Diskussionsrunden und Co. auch sind, so schwingt doch eines unterschwellig immer mit:

Wie viele Seiten hast du in dieser und jener kurzen Zeit geschafft? 
Wie viele Bücher hast du über Ostern, wie viele im Sommerurlaub und wie viele im gesamten letzten Jahr gelesen?

Buchzirkel gleichen einem Jahretreffen der Marathonläufer: wer hat die meisten Meter und wie schnell.

Auch hier gilt:
Wer die meisten Bücher gelesen hat, ist der Pro, kann überall mit diskutieren und leitet nicht selten den gesamten Thread, wenn er nicht sogar Administrator ist. 
Doch führt dieses Marathonlesen auch zu der freudigen Erfüllung, zu der Zerstreuung, die wir Autoren unseren Lesern in unseren Werken ermöglichen wollen? 
Oder ist es ein weiterer Schritt zur Leistungsmessung in einer Gesellschaft, die Höher, besser, weiter als ihre einzige Bestimmung erwählt zu haben scheint?
Was sagt ihr dazu?

Ich freu mich auf Eure Kommentare!


Jana Maria